Diese Frage sollte sich jeder Gründer stellen – nicht nur wenn es darum geht, Investoren im Fundraising zu überzeugen. Ein guter Finanzplan hilft dir auch, dein Geschäftsmodell besser zu verstehen und dein Unternehmen gezielt zu steuern.
In diesem Beitrag erklären wir dir, warum das so ist.
Auch wenn du kein Excel- oder Finanzexperte bist, ist es wichtig, diese grundlegenden Zusammenhänge zu kennen und zu verstehen. Die Erstellung des Modells selbst, kannst du dann auch in andere Hände legen.
Wenn es um Finanzpläne und deren Wert geht, gehen die Meinungen auseinander. Es gibt also auch einige Argumente, die gegen ein Finanzmodell sprechen. Dazu zunächst ein paar Worte.
Einen Finanzplan zu erstellen ist zeitaufwändig.
Einen Finanzplan zu erstellen, kostet viel Zeit und kann dadurch auch viel Geld kosten. Wenn du es nicht selbst machst, sondern ein Berater einstellst, kannst du Zeit sparen, musst aber natürlich die Kosten dafür tragen.
In einem Finanzplan stehen keine zuverlässigen Zahlen.
In deinem Finanzplan triffst du verschiedene Annahmen zu der Entwicklung deiner Kosten und Umsätze. Es ist allerdings „nur“ Annahmen. Daher könnte man sagen, dass ein Finanzplan nur so scheint als wäre er eine akkurate Darstellung der Realität.
Die Zahlen im Finanzplan sind unvollständig.
Wenn dein Finanzplan nur die Zahlen aus deiner Finanzabteilung oder deiner Buchhaltung abbildet, gibt dieser dir kein vollständiges Bild über dein Geschäftsmodell. Dein Finanzplan sollte auch Kennzahlen beispielsweise aus Marketing und Vertrieb enthalten.
Finanzpläne sind zu komplex.
Viele Finanz-Modelle sind zu komplex, damit dein Team damit umgehen und arbeiten kann. Wenn nur der Finanzexperte versteht, wie der Finanzplan zu verstehen ist, ist es wenig zielführend einen zu haben.
In der ganz frühen Phase deines Unternehmens schauen deine (potentiellen) Investoren in erster Linie auf dein Pitch Deck. Auch da ist es hilfreich zumindest ein sehr einfaches Finanzmodell zu haben.
Sechs Gründe warum du einen Finanzplan haben solltest
1. Finanzierung
Einen Finanzplan zu haben ist, gerade wenn du auch in der Zukunft daran interessiert bist, Risikokapital oder sonstige Kapital für dein Unternehmen zu gewinnen, heutzutage ein Standard. Ein potenzieller Investor möchte nicht nur verstehen, welche Gewinne das Unternehmen machen wird, um den möglichen Return on Investment zu berechnen. An deinem Finanzplan kann ein Investor auch erkennen, wie gut du das Geschäftsmodell deines Unternehmens verstehst und damit dein Unternehmen effektiv steuern kannst.
2. Toolkit eines Gründers
Gründer zu sein, bedeutet nicht nur, eine gute Idee zu haben, sondern auch, sich ein bestimmtes grundlegendes Wissen über alle Geschäftsbereiche anzueignen und insbesondere ein Grundverständnis von steuerlichen und rechtlichen Fragestellungen zu haben. Genauso sollte jeder Gründer sich mit der finanziellen Unternehmensplanung auseinandersetzen können. Das kann in dem Prozess, ein Finanzmodell zu erstellen geschehen. Anhand des Finanzplans kannst du grundlegende Finanzgrundsätze auf sehr einfache und handhabbare Weise verstehen lernen.
3. Geschäftsmodell verstehen
Für das Erstellen der Finanzplanung setzt du dich auch intensiv mit deinem Geschäftsmodell auseinander. Du legst fest, welche Treiber dein Geschäftsmodell aus heutiger Sicht zum Erfolg führen und wie dies geschieht. Diese Fragen und die dauerhafte Auseinandersetzung damit sind elementar für dich als Gründer – sowohl um die Annahmen deiner Planung zu kontinuierlich zu hinterfragen als auch für das operative Geschäft.
4. Ziele setzen
Dein Finanzplan hilft dir, Ziele für dich selbst und das Unternehmen zu setzen, sowohl strategisch als auch operativ.
5. Transparenz im Unternehmen schaffen
Um Transparenz im Unternehmen zu schaffen, damit dein Team verstehen kann, was du warum von ihnen erwartest und dies umsetzen kann, bietet deine Finanzplanung eine gemeinsame Gesprächsebene. Sie schafft eine Grundlage für die Zusammenarbeit von verschiedenen Teams und verbindet diese durch gemeinsame Ziele (neben den eigenen Zielen der jeweiligen Teams).
6. Bessere Entscheidungen treffen
Mit deinem Finanzplan kannst du auch bessere Entscheidungen auf Basis von Zahlen treffen. Nicht wenn, es darum geht, Kosten zu reduzieren, sondern auch wenn du dich im operativen Geschäft beispielsweise fragst, warum die jemand neues in einem Vertriebsteam einstellen möchtest, um deine Umsatzziele zu erreichen. Auch für strategische Entscheidungen wie das Einrichten einer neuen Business Unit oder die Expansion in ein anderes Land ist es entscheidend, dass du dein Geschäftsmodell verstanden hast und Erfahrungswerte auf Grundlage der Finanzplanung gesammelt hast.
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